Kraniche in Hiroshima gelandet
Beim Friedensfest 2019, das gleichzeitig die Abchlussveranstaltung des Orscheler Sommers war, hatten die Gäste die
Möglichkeit, aus buntem Papier Kraniche zu falten.
Diese Papierkraniche werden auch Origamis genannt und wurden durch die Geschichte des Mädchens Sadako Sasaki aus Hiroshima populär. Sie war zum Zeitpunkt des Atombombenabwurfs durch die USA am 6. August 1945 zweieinhalb Jahre alt. Sadako Sasaki lebte noch zehn Jahre, bevor auch sie an den Folgen der Verstrahlung starb.
Im Glauben an eine alte japanische Legende, wonach derjenige, der 1000 Origami-Kraniche faltet, von den Göttern einen Wunsch erfüllt bekomme, schuf Sadako Sasaki 1600 dieser Papiervögel. Ihr Wunsch, weiterleben zu dürfen, erfüllte sich nicht Allerdings wurde der Origami-Kranich durch Sadako Sasakis Geschichte weltweit zum Symbol der Friedensbewegung und des Widerstands gegen den Atomkrieg. Seitdem werden aus allen Kontinenten Origamis als Zeichen gegen Atomkriege zum Friedensdenkmal der Kinder nach Hiroshima geschickt. Hier werden sie ausgestellt und die Versender in eine Spenderdatei eingetragen.
Ungefähr 600 der beim Friedensfest gefalteten Papierkraniche wurden von Mitglieder des Oberurseler Friedensbündnises (Mitglieder von SPD, Grüne, Linke, Attac und dem Verein Kunstgriff) Mitte Dezember in einem großen Umzugskarton verpackt und traten dann, zusammen mit einer Friedensbotschaft (s. A.) aus Oberursel, ihre letzte Reise zum Friedensdenkmal der Kinder nach Japan an.
Seitdem galt die die Spur der Kraniche als verloren. Nach Ostern aber erhielten die Oberurseler Friedensaktivisten endlich eine Nachricht von der Stadt Hiroshima. Der Dankes-Email waren zwei Fotos beigefügt, welche die Oberurseler Origamis und die Friedensbotschaft am Denkmal der Kinder zeigen. Damit schließt sich zur Freude des Friedensbündnis nun endlich der Kreis: Die fleißige Arbeit der Kinder und Erwachsenen beim Friedensfest hat sich gelohnt; die Kraniche sind in ihrem Zuhause angekommen!