Nachtrag: Orscheler Friedensfest (Film und Kraniche)
Leo Langer hat ein wunderbares Video zum 1. Oberurseler Friedensfest am 1.9.2019 gedreht, das wir Euch hier gerne zeigen möchten:
Oberurseler Friedens-Kraniche auf dem Weg nach Hiroshima
Nach dem Ende des Sommers ziehen jetzt auch die letzten Kraniche fort. Nicht in ihr südliches Winterquartier, sondern nach Japan in den den Friedenspark von Hiroshima. Rund 600 dieser eleganten Zugvögel wurden am 1. September beim Friedensfest, das zugleich auch die Abschlussveranstaltung des diesjährigen Orscheler Sommers war, von den Besuchern des Festes aus bunten Papier gefaltet.
Diese Papierkraniche werden auch Origamis genannt und wurden durch die Geschichte des Mädchens Sadako Sasaki aus Hiroshima populär. Sie war zum Zeitpunkt des Atombombenabwurfs durch die USA am 6. August 1945 zweieinhalb Jahre alt. Sadako Sasaki lebte noch zehn Jahre , bevor sie an den Folgen der Verstrahlung starb. Im Glauben an eine alte japanische Legende, nach der derjenige, der 1.000 Origami-Kraniche faltet, von den Göttern einen Wunsch erfüllt bekäme, schuf sie selbst 1600 dieser Papiervögel. Ihr Wunsch, weiterleben zu dürfen, ging dennoch nicht in Erfüllung. Allerdings wurde der Origami-Kranich durch Sadako Sasakis Geschichte weltweit zum Symbol der Friedensbewegung und des Widerstands gegen den Atomkrieg. Seitdem werden aus allen Kontinenten Origamis als Zeichen gegen Atomkriege zum Friedensdenkmal der Kinder nach Hiroshima geschickt. Hier werden sie ausgestellt und die Versender in eine Spenderdatei eingetragen.
Ein Teil der Oberurseler Papierkraniche hat nun seine letzte Reise nach Japan angetreten. Mitglieder des Verein Kunstgriff und des Oberurseler Friedensbündnises verpackten jetzt die letzten Kraniche in einen großen, mit Friedenssymbolen bemalten Karton und schickten ihn am 4. Dezember zusammen mit einer Botschaft an die Bürger*innen von Hiroshima und Nagasaki. In diesem Schreiben bekundeten sie ihr Mitgefühl, verbunden mit der Hoffnung, dass sich eine solche atomare Wahnsinnstat niemals mehr auf Erden wiederholt. Weiterhin betonte das Friedensbündnis, dass sie aktuell darauf hinarbeiten, dass auch Oberursel dem ICAN-Städteappell (International Campaign to Abolish Nuclear weapons ) beitritt, welcher an die Bundesregierung appelliert, den 2017 von 122 Staaten beschlossenen UN-Atomwaffenverbots-Vertrag ebenfalls zu unterschreiben.