„Orscheler Winter“ folgt dem Mega-Orscheler-Sommer-plus – Artikel in der Oberurseler Woche vom 30.09.2021
„Orscheler Winter“ folgt dem Mega-Orscheler-Sommer-plus
Mit dem Konzert der „Twiolins“ endete der Orscheler Sommer plus. Nach mehr als 40 Veranstaltungen mit einigen tausend Besuchern. Ein bisschen stolz sind die
Mitglieder des Vereins Kunstgriff schon, alles gestemmt zu haben…
„Dank euch war dieser Mega-Orscheler-Sommer-plus ein voller Erfolg“, schrieb Schriftführerin Birgit Kindler an alle Mitglieder, die seit Mitte Juli das Kulturleben in Oberursel beispiellos hochgehalten hatten – alle beim jeweiligen Auf- und Abbau, einige auch als Techniker bei einzelnen Veranstaltungen. So sorgte Lothar Weise für tollen Ton, Stefan Albrecht für schönes Licht und Angus Foxley für bestes Freiluft-Kino.
Den Dank erfuhren die Kunstgriffler auch vom Publikum. Natürlich im Gespräch, aber auch in Form von zum Teil sehr gut gefüllten Spendenboxen. Und selbst beim Einkauf oder Bummel in der Stadt seien viele Vereinsaktive von ihnen nicht wirklich bekannten Menschen angesprochen worden, die sich für einzelne Veranstaltungen oder das gesamte Programm bedankten, weiß Kunstgriff-Vorsitzender Dirk Müller-Kästner. Er dankt auch allen Partnern, die der Kunst- und Kulturverein dieses Jahr im Boot hatte.
An erster Stelle steht der Kultur- und Sportförderverein Oberursel (KSfO). Er brachte das Theater-im-Park-Ensemble zu fünf Vorstellungen auf den Rathausplatz und sorgte für das Programm am Orscheler-Sommer-Abschlusswochenende – mit Nektarios Vlachopoulos, „Pfund“, „La Finess“, dem „Frankfurt Jazz Trio“ und den „Twiolins“. Als Partner waren bei der Programmgestaltung auch die Musikschule sowie erstmals der Kulturkreis dabei. In der Summe half das dem Kunstgriff, um ins Förderprogramm „Ins Freie“ des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst zu rutschen. „Mit den 40 000 Euro, die wir aus dem Ins-Freie-Topf bekommen, konnten wir viele Künstler engagieren und faire Gagen zahlen“, so Kunstgriff-Kassenwart Michael Schyska.
Bei den 20 Konzerten haben etwa 30 Bands und Ensembles auf der Orscheler-Sommer-plus-Bühne gestanden. „Fast alle aus der Region, zumindest aus Hessen“, betont Müller-Kästner. Auch die Zauberer und die Poetry-Slamer seien aus Hessen gekommen. Dass Künstler aus Hessen engagiert werden, war eine Voraussetzung, um Ins-Freie-Unterstützung zu bekommen, weiß der Kunstgriff-Vorstand. „Das Programm war komplett auf das Orscheler Sommer-Konzept zugeschnitten“, lacht Müller-Kästner. „Wir engagieren ohnehin fast nur Künstler aus der Region, wir arbeiten gerne mit anderen Vereinen und Organisationen zusammen und wir suchen ständig neue Spielstätten.“ Dieses Jahr alles etwas umfangreicher. „Plus“ eben.
„Dass der Ins-Freie-Antrag erfolgreich war, hat uns enorm geholfen“, bekennt der Vorsitzende. Vielleicht blieben – auch dank der erneut großen Spendenbereitschaft – diesmal auch ein paar Euro übrig. Das war in den vergangenen Jahren nicht der Fall. Diesmal waren aber zumindest ein paar dringend benötigte Anschaffungen drin wie Pavillons für zwei parallel bespielte Veranstaltungsorte. Erstmals war der Kunstgriff zu Gast auf dem Hof der Erich-Kästner-Schule. „Ein toller Ort für Konzerte, Filmvorführungen – und auch für das Afrika-Festival“, so die einhellige Meinung. Den Hof der Schule Mitte hatte der Verein bereits im vergangenen Jahr „entdeckt“, er hat sich für die sonntäglichen Frühschoppen etabliert. Dieses Jahr ging es zudem auf der
Bleiche an zwei Wochenenden zur Sache. Erst auf einer großen Bühne für pandemiegerechte Auftritte von Chören und einem Sinfonieorchester – das dann doch nicht komplett gemeinsam auf die Bühne kommen konnte.
Müller-Kästner dankt den Schulleitern Clemens Steden von der Grundschule Mitte und Julian Stey von der Erich-Kästner-Schule sowie den jeweiligen Hausmeistern für deren Unterstützung, der Musikschule Oberursel und ihrem Leiter Holger Pusinelli für das Chorprogramm auf der Bleiche-Bühne, fast allen im Stadtparlament vertretenen Parteien, die am Tresen und am Grill beachtlichen Einsatz zeigten – dreimal packten sogar die Bundestagskandidaen von CDU, SPD und FDP ordentlich mit an. Die Turn- und Sportgemeinde (TSGO) und der Tennisclub Stierstadt
sind bereits „alte Bekannte“ beim Unterstützen des Orscheler Sommer. Diesmal kamen der TV Bommersheim, die Eintracht Oberursel sowie der Billard-Club dazu.
Der Kunstgriff hat wahrlich eine Pause verdient. Lange ist sie aber nicht. Für den 1. Oktober ist ein Einsatz auf dem Rathausplatz bei der „Vielfalt mit Musik“ zum Abschluss der Interkulturellen Wochen im Hochtaunuskreis geplant. Und dann? Angeblich gibt es bereits Ideen für einen Orscheler Winter. Aber dazu schweigt der Kunstgriff-Vorstand. Orschel darf gespannt sein.
Artikel von (ow) in der Oberurseler Woche vom 30.09.2021, Seite 7.