Stellungnahme zur Kritik am geplanten „Feuerwerk für den Frieden“
Im Namen der Peace AG des Kunstgriffs als verantwortlicher Organisator des „Feuerwerks für den Frieden“ am kommenden Samstag, 5.12. möchten wir zu der an uns herangetragenen berechtigten Umweltkritik Stellung nehmen.
Geplantes Lichterfeuerwerk:
Die Illuminierung im Park wird wahrscheinlich nicht Grund der Sorge sein. Sie wird, wie z.B. auch beim “Orscheler Sommer” üblich, mit farbigen Lichtstrahlern (220 Volt) erzeugt.
Bezüglich der Umweltbelastung durch Feuerwerke, u.a. durch Feinstaub, sind wir – und da möchten wir für alle Teilnehmer/innen des Friedensbündnisses sprechen – absolut der gleichen Meinung wie Sie und allen anderen Umweltschützer*innen und oder deren Organisationen, denen wir z.T. auch selbst angehören.
Unsere Motivation:
Das Friedensbündnis Oberursel besteht aus vielen Einzelpersonen, die z.T. auch einer Partei oder einem Verein angehören. Wir treffen uns als Privatpersonen, ohne einen Vorstand oder eine Satzung zu haben, einzig aus dem Grund, das überlebenswichtige Thema “Frieden” und “Krieg” immer wieder in das Bewusstsein unserer Mitbürger*innen zu bringen, um damit selbst einen bescheidenen Beitrag zum Frieden zu leisten.
Wir leben nicht im Frieden. Hier schon. Aber derzeit gibt es -auch während der Corona-Pandemie – weltweit dutzende Kriege oder kriegerische Konflikte, an denen auch unsere Soldat*innen beteiligt sind – und darin immer wieder auch sterben.
Mit unserer Aktion engagieren wir uns an einer bundesweiten Aktion, die unter dem Thema: „Abrüsten statt Aufrüsten- für eine neue Entspannungspolitik” steht. Es ist unser Protest gegen die anstehende Verabschiedung der Verteidigungsausgaben im Bundeshaushalt 2021, der mit 1,2 Milliarden Euro höher ausfällt, als 2020. In diesem Haushalt wird z.B. gleichzeitig der Umweltetat um 11,9 % gekürzt!
Nur wenige Menschen würden diese Umschichtung wahrnehmen, wenn kein Protest dagegen gezeigt würde. Hätten wir nun eine der üblichen Kundgebung mit inhaltlich oft idendischen Reden abgehalten wäre kaum ein zusätzlicher Besucher erschienen. Vermutlich hätte es zuvor die Medien eine solche , als “abgedroschen” geltende Kundgebung nur mit einer Randnotiz erwähnt. Und wir, die “eingefleischten Friedenskämpfer*innen” (auch ein Widerspruch in sich) wären sicher größtenteils wieder einmal unter uns geblieben.
Mit einem “Friedensfeuerwerk” haben wir Neuland betreten und erwartungsgemäß Diskussionen ausgelöst.
Daher haben wir uns entschieden, dieses generell fragwürdige “Feuerwerkformat” einmalig für eine gute Sache zu nutzen.
Mit unserem kleinen Lichterfeuerwerk verwenden wir nur Leuchtmittel, die an Silvester nicht verwendet wurden. Die Verwendung von lauten Böllern o.ä. war nie geplant. Außer einem Set Wunderkerzen haben wir keine Pyrotechnik dazugekauft.
Hygienebedenken:
Die morgige Veranstaltung ist als Demonstration angemeldet und, soweit nötig, mit Ordnungsamt und Gesundheitsamt abgestimmt und genehmigt – unter Wahrung der gebotenen Abstände und der Maskenpflicht Alle geltenden Regeln werden beachtet.
Daher werden wir auch der geäußerten Forderung, die Veranstaltung ganz oder in Ihrer Gestaltung mit Feuerwerk abzusagen, nicht nachkommen.
Wir hoffen, dass wir mit diesen Positionen unser Handeln nachvollziehbar machen konnten.