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Mai08
80 Jahre Kriegsende - „Schwarze Servietten auf meinem Herzen“

80 Jahre Kriegsende – „Schwarze Servietten auf meinem Herzen“

Wann

Do., 8. Mai. 2025    
19:30

Wo

Kulturcafé Windrose
Strackgasse 6, Oberursel, Hessen, 61440

Der Zweite Weltkrieg in Europa endete am 8. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. Wenige Wochen vorher wurde im befreiten KZ Buchenwald von den Überlebenden der Ruf „Nie wieder!“ geprägt. 80 Jahre später sehen wir uns in Deutschland nicht nur involviert in brutalste Kriege, sondern bauen mit massiven finanziellen Mitteln die nationale Kriegstüchtigkeit auf.

 

In seinem 2024 erschienenen Essayband „Schwarze Servietten auf meinem Herzen“ berichtet Artur Becker „Aus dem Leben eines Kosmopolen“, weitgereist, suchend nach Menschlichkeit in Zeiten, die von Kriegen, Diktaturen und Krisen geprägt werden: „Es gibt leider einige schwarze Servietten auf meinem Herzen, die das Leben erschweren und die Seele sogar krank machen können, obwohl das Herz gesund und hell ist, ewig schlagen und dauern will. Denke ich allerdings zum Beispiel nur an all das Leid der Kinder, die in den Kriegen der Erwachsenen sterben oder verwundet werden, legt sich eine schwarze Serviette auf mein pochendes und kosmopolnisches Herz und will es ersticken.“ Als „Kosmopole“ gewährt er uns eine Horizont erweiternde Perspektive auf Kriegsende und Jetztzeit. Ausgehend von ausgewählten Auszügen aus seinem Buch untersucht er im Gespräch mit Dr. Norbert Abels die Katastrophen und Chancen auf mehr Menschlichkeit und Empathie ‒ Frieden. Was tun, wenn „Nie wieder“ wahr werden soll?

 

Artur Becker, geb. 1968 in Polen, lebt als freier Schriftsteller in Frankfurt am Main. Er veröffentlichte seit 1997 mehr als 20 Bücher, zuletzt den Essayband: „Schwarze Servietten auf meinem Herzen. Aus den Leben der Kosmopolen“ (Arco Verlag, 2024). 2022 erhielt er für seinen ins Japanische übersetzten Roman „Drang nach Osten“ den Kakehashi-Literaturpreis des Goethe-Instituts in Tokyo und des Unternehmens Merck Japan, in der Übersetzung von Tsuzuko Abe, die ebenfalls ausgezeichnet wurde. 2023 erschien seine Neuübersetzung der Erzählungen „Willkommen in Auschwitz“ von Tadeusz Borowski aus dem Polnischen ins Deutsche in der Edition W.

 

Norbert Abels, Dramaturg, Publizist, Dozent, Musiker ist seit 1985 an internationalen Bühnen tätig. Als Professor für Musiktheaterdramaturgie unterrichtet er an der Folkwang Universität der Künste, als Dozent für Weltliteratur am „mediacampus-frankfurt“ sowie für Kultur- und Theatergeschichte an der Hochschule für Musik u. Darstellende Kunst Frankfurt sowie an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität. Von 1997 bis 2020 war er Chefdramaturg der Oper Frankfurt, von 2003 bis 2011 zudem Produktionsdramaturg der Bayreuther Festspiele. Zahlreiche Buchpublikationen zur Literatur und zum Musiktheater. Zusammenarbeit mit dem Kabuki-Theater Tokio. Seit 2006 ist er Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.

Tischreservierungen unter www.kulrurcafe-windrose.de